Predigt zum 4. Ostersonntag

Jesus verdient unser Vertrauen, weil er sein Leben für uns hingegeben hat. Wer nicht an sich denkt, sondern an andere, dem kann man Vertrauen schenken. So einer ist Jesus Christus. Er denkt nicht an sich, ihm geht es um uns und unser Wohlergehen. In diesem Sinne sollten wir versuchen das heutige Evangelium zu verstehen.

Im Evangelium finden wir zwei Sinnbilder für Jesus. Das erste Sinnbild ist „ Ich bin der gute Hirt“. Die Hirt-Schafe-Beziehung ist schon im Alten Testament ein bekanntes Bild. Die Hirt-Schafe-Beziehung deutet hin auf die innige Beziehung zwischen Gott und seinem Volk. Das können wir auch dem Prophetenbuch Ezechiel entnehmen: „…So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern…“ ( Ez 34,11-12).

Diese Alttestamentliche Hirt-Schafe-Beziehung möchte Jesus für sich beanspruchen. Er will uns damit sagen, dass er eine innige und intensive Beziehung zu uns aufbauen möchte. Wie die Schafe die Stimme ihres Hirten von anderen unterscheiden können, sollten auch wir lernen Jesu Stimme von anderen verwirrenden Stimmen dieser Welt zu unterscheiden. Nur wenn wir seine Stimme vernehmen, können wir ihm auch tatsächlich folgen.

Wie aber können wir die Stimme des guten Hirten von anderen Stimmen unterscheiden? Wir können es, weil er sich um uns kümmert. Seine Stimme ist voll mit Liebe und Sanftmut. Seine Stimme ist voll mit Treue und Selbstlosigkeit. Er schließt niemanden von seiner Beziehung aus. Er bietet jedem seine innige Beziehung an, sogar seinem Verräter Judas. Seine Stimme schenkt uns Nähe und Vertrauen.

Aus diesem Grund können wir das zweite Sinnbild, das Jesus für sich in Anspruch genommen hat, besser verstehen. Er sagt: „Ich bin die Tür zu den Schafen“ (Joh 10,7).  Weil Jesus uns seine Nähe und Vertrauen schenkt, ist es für uns einfach, durch seine Tür hinein und hinaus zu gehen. Unter seiner Tür verstehe ich, seine Vision vom himmlischen Vater, der Menschen und der Welt. Nur wenn wir bereit sind, durch seine Tür hinein und hinaus zu gehen, sind wir dann sicher. Wer durch seine Tür hinein und hinausgeht, findet den Sinn seines Lebens. Jesus ist für uns die Tür zum himmlischen Vater, der voll Liebe und Vergebung ist. Daher sollten wir keine Ersatztüre suchen. In diesem Zusammenhang möchte ich hier erwähnen, was im Buch der Offenbarung geschrieben steht: „…ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir“ (Offb 3,20). Dieses Bibelzitat macht mir klar, dass ich die Tür meines Herzens für Jesus Christus sehr weit öffnen soll. Er wartet darauf.  Ohne unsere Zustimmung kann er nicht in unseren Herzen wohnen. Was wir tun sollten, ist, Jesus als unsere Tür zum himmlischen Vater zu begreifen und für ihn die Türe unseres Herzens freiwillig und herzlich zu öffnen. Wenn wir es tun, dann entsteht in uns eine innige und intensive Beziehung zu Jesus Christus. Dann sind wir in sicheren Händen. Dann brauchen wir keine Angst mehr haben. Jesus trägt uns in seinen Händen und in seinem Herzen. Im Herzen Jesu sind wir an einem sicheren und immer-währenden Ort.

Beten wir daher aus tiefster Überzeugung zu Jesus Christus um seine Gnade am heutigen Sonntag des Guten Hirten.

 

 Evangelium: Johannes 10,1-10

 

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